Im Tal von Wein und Schlössern (Loire)
Sommer und Auszeit neigen sich dem Ende zu. Noch einmal starte ich den Motor, um zum Ausklang meiner Zeit im Campervan für ein paar Tage ein neues Stück Frankreich kennen zu lernen.
Ich fahre in das Loiretal in Frankreichs Mitte um einige der berühmten Schlösser zu besichtigen. Aber zuerst geht es auf ein kleines Weingut, welches auch Wohnmobilstellplätze anbietet. Und so verbringe ich die erste Nacht inmitten eines Weinberges.
Am nächsten Morgen besuche ich die Erdspirale L’Helice Terrestre de l’Orbiere. Ein Künstler hat hier in den Sandsteinhöhlen ein spiralförmiges Labyrinth gehauen, in dem ich mich an beeindruckenden Wänden mit reichlich Mustern und Motiven entlang bewege, um dann in einem chaotisch wirkendem Amphitheater wieder aus der Erde aufzutauchen.
Und unterirdisch geht es weiter. Rochemenier ist ein Dorf, in dem alle Häuser wie um einen Steinbruch herum in den Sandstein gehauen sind. Die Wohnungen wirken so, als ob die Bewohner gerade erst zur Feldarbeit gegangen sind.
In Doué-la-Fontaine besuche ich das Museum Aux Anciens Commerces. In den ehemaligen Stallungen eines Schlosses hat ein Sammler um die zwanzig Läden und Handwerksbetriebe aus den Jahren 1850 bis 1950 aufgebaut und reichlich ausgestattet. Hier mache ich eine Zeitreise durch eine grosse Kollektion aus klassischen Waren und Werbungen.
Und nun beginne ich meine Schlössertour. Erste Station ist Montreuil-Bellay eine Kleinstadt, die von dem gleichnamigen Schloss dominiert wird und malerisch an einem Fluss gelegen ist.
Das Chateau Breze ist ein kleines Schloss, welches aber in die Tiefe geht und von Trockengräben umgeben ist. Um das Fundament herum befindet sich ein Höhlensystem, in dem sich einige Wirtschaftsräume und ein Weinkeller befinden.
Nächster Stop ist das Schloss Usse. Der Legende nach ist hier die französische Version von Dornröschen geschrieben worden. Auf alle Fälle stelle ich mir so ein Märchenschloss vor. Ich besichtige auch die Innenräume und finde zahlreiche liebevoll gestaltete Szenerien aus den verschiedenen Jahrhunderten. Ich gelange bis einmal auf dem Dachboden und wieder zurück. Hinter jeder Ecke gibt es was zu entdecken.
Und meine letzte Station ist das Chateau Brissac, der Riese der Loire. Das eigentlich noch bewohnte Schloss kann ebenfalls besichtigt werden. Ich wandle durch die imposant eingerichteten Gemächer und finde sogar einen kleinen Opernsaal.
Mit einigen Flaschen Wein im Gepäck mache ich mich auf den Rückweg und geniesse die letzten Tage meiner neun Monate Roadtrip in der Bretagne am Meer.
Viele Grüsse, Thomas