Kaiserlicher Herbst (Wien-Budapest)
Herbst. Ich bin zurück aus Frankreich und reise auf den Spuren der k.u.k. Vergangenheit. Wird auch Sisis Geist erscheinen?
Trotz des Herbstanfangs ist es zum Glück ist noch angenehm warm und ich erkunde Wien hauptsächlich zu Fuss. Es ist mein erster längerer Aufenthalt in Wien und so besuche ich zunächst die Hauptattraktionen. Erste Station ist das Leopoldmuseum in den umgebauten kaiserlichen Pferdeställen. Hier befindet sich eine Dauerausstellung mit den Werken von Gustav Klimt und Egon Schiele und Sonderausstellungen rund um das Beginn des letzten Jahrtausend. Und nach einem Zwischenstopp im Stephansdom geniesse ich dann im Cafe Central Apfelstrudel, Braunen und live gespielte Klaviermusik.
Ab spätestens 19:00 Uhr sind die Bürgersteige hochgeklappt und es kehrt im Stadtbild langsam eine Verlassenheit ein. Ich streune trotzdem noch etwas herum und begutachte im Dunklen schonmal das Ziel für den nächsten Morgen, die Wiener Hofburg.
Frisch ausgeruht reihe ich mich in die Schlange ein und treibe mit dem Menschenstrom durch die Wiener Kaiserresidenz. Zunächst durch die ehemaligen Küchen und an dem Tafelsilber vorbei, dann durch die kaiserlichen Wohnbereiche und zum Schluss durch eine ausgiebige Ausstellung über Kaiserin Elisabeth. Und dort einem dunklem Sonderraum steht sie selbst, lebensgross, auf einem Sockel und hinter Glas.
Nach diesen Räumen ergiesst zieht mich der Besucherstrom auf einen Innenhof der Anlage und löst sich auf. Ich gehe um die Ecke komme zur Nationalbibliothek Österreichs mit einem imposanten Prunksaal. Ein weiteres aber deutlich weniger besuchtes Ziel. Hier befinden sich eine sehr imposante Büchersammlung gelagert in einer nicht weniger beeindruckenden Innenarchitektur.
Nach soviel Museum bin ich hungrig und es ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein echtes Wiener Schnitzel. Meine Wahl dafür ist das Restaurant Figlmüller. Einer der Schnitzelhotspots der Stadt und, obwohl Touristenattraktion, sehr lecker.
Frisch gestärkt lädt mich das sonnige Herbstwetter zu einem Spaziergang über die weitläufige Parkanlage von Burggarten, Heldenplatz und Volksgarten ein. Das Areal strahlt bietet eine entspannte Atmosphäre mitten im Stadtkern und bietet auch dramatische Denkmäler für Persönlichkeiten der österreichischen Geschichte.
Ich überquere kurz den Ring und bin am Kunsthistorischen Museum. Ich besuche noch kurz vor Torschluss das Gebäude und bin von der Architektur und besonders der Tiefenwirkung der Empfangshalle sehr beeindruckt.
Am letzten Tag in Wien wechseln sich Sonne und Regen ab. Den Vormittag verbringe ich mit indoor Aktivitäten in der Albertina und dem Jugendstilgebäude der Wiener Secession.
Mittag gibt es schnell an einer Würschtelbude und dann entspanne ich mich in dem berühmten Cafe Gerstener bei einer nicht weniger berühmten Wiener Schokotorte.
Um die vielen Kalorien zu kontern gehen meine Erkundungen weiter zu Fuss und führen mich zum Abschluss des Tages zur Karlskirche und dem Schloss Bellevedere.
Am nächsten Tag geht die Reise auch schon weiter und ich fahre morgens mit dem Zug nach Budapest.
Die Fahrt dauert 2,5 Stunden und ich erreiche Budapest am Mittag. Nach dem Einchecken im Hotel bleibt mir noch genug Zeit für einen Rundgang durch die Innenstadt an der Donau entlang.
Am nächsten Morgen fahre ich mit der Metro zum Gebiet des Stadtwäldchen und schaue mir zunächst den Heldenplatz mit seinem gigantischen Millenniumsdenkmal an. Etwas weiter im Stadtwäldchen besuche ich dann die Burg Vajdahunyad. Es handelt sich um einen künstlichen Gebäudekomplex, der anlässlich der Millenniumsfeier zum tausendjährigen bestehen Ungarns zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts errichtet wurde. Die Burg besteht aus Gebäuden aller Architekturstile, die bis dahin in Ungarn präsent waren. Ich finde hier alles sehr imposant auf einen Blick.
Nach einem kleinen Picknick im Stadtwäldchen laufe ich den Prachtboulevard Andrassystrasse hinunter zu Donau und gehe auch die andere Seite Donau hinauf zur Buda Burg, in der eine grosse Frida Kahlo Ausstellung ist.
Von der Burg habe ich ein fantastischen Blick auf die Pest Seite und wie diese im Abendlicht glänzt. Somit geht der Tag dann auch zu Ende.
Der folgende Tag beginnt mit einem Frühstück in der Markthalle und führt anschliessend über die Freiheitsbrücke wieder auf die Buda Seite und den Gellertberg zum Freiheitsdenkmal hinauf. Der Weg geht weiter an der Donau entlang und wieder den Berg zur Fischerbastei hinauf. Von hier sehe ich das Parlamentsgebäude in seiner ganzen Pracht.
Durch die Buda-Altstadt geht es wieder den Berg hinunter und zurück auf die andere Seite der Donau. Nicht unweit vom Parlament überraschen mich am Donauufer aufgestellte Metallschuhe.
Diese erinnern in ihrer einfachen Eindringlichkeit an die jüdischen Opfer des zweiten Weltkriegs und lassen den Tag nachdenklich enden.
Am letzten Tag geht der Rückflug erst am Abend und so nutze ich den Tag um das Palaisviertel zu besuchen und auf dem Weg zum Freiheitsplatz die Innenstadt und die Architektur zu geniessen.
Viele Grüsse, Thomas