My home is my castle…

… und das ist fahrbar und bietet eher eingeschränkten Platz. Aber dafür ist Bett, Küche und Toilette auch immer mit dabei und man kann sich aufrecht stehend bewegen.

Es handelt sich um einen Ford Transit von 1998. Der Ausbau ist ein scheinbar eher seltener Ausbau von Rimor als Kastenwagen. Dadurch sind die Wendigkeit und Eigenschaften eines normalen Kleinbuses erhalten geblieben und das Fahrzeug wirkt nicht wie ein sperriges Wohnmobil. Einrichtung und Ausrüstung bieten mir die grösstmögliche Unabhängigkeit um auch einige Tage ohne Versorgungsstation oder Campingplatz auszukommen.

Campervan in freier Wildbahn

Hinten ist an dem Fahrradträger eine Boardkiste angebaut, in der ich meine beiden Bodyboards verstaut habe.

Boardkiste

Am Fahrrad ist auch ein Surfboardhalter montiert. Somit kann ich die etwas weiter weg vom Stellplatz gelegene Surfspots bequem mit dem Equipment anfahren.

Erkundungsgefährt

Manchmal sind die 100 PS des Dieselmotors etwas schmal auf der Brust, insbesondere wenn die Strassen beginnen in eine Steigung überzugehen. Aber er hat mich pannenfrei entlang der Küste und in die Berge gefahren.

Zu dem schon gemütlichen Originalausbau habe ich noch einige Individualisierungen vorgenommen.Das Smartphone spielt eine entscheidende Rolle in dem Set-up für die Fahrerkabine. Ich navigiere mit Hilfe der Navigon-App und gleichzeitig ist durch heruntergeladene Playlisten in Spotify eine lange und unterbrechungsfreie Musikbeschallung sichergestellt. Da das Smartphone mittels Bluetooth mit dem Autoradio verbunden ist, wird sowohl Musik als auch Navigation über die Anlage abgespielt. Bei einer Navigationsansage wird die Musikwiedergabe unterbrochen und nach der Ansage wieder automatisch fortgesetzt.

Für das Rückwärtsfahren habe ich an der Rückwand zwei Kameras installiert, die ihr Bild auf den grossen Monitor in der Mitte übertragen. Noch einen stabilen Getränkehalter in Griffnähe und fertig ist der Bock.

Cockpit

Um nicht immer das Bett umbauen zu müssen, nutze ich hauptsächlich den drehbaren Beifahrersitz als Sitzecke und kann alles von Computer bis zum Bier auf dem extra montierten Klapptisch abstellen. Und durch die grosse Schiebetür sitze ich auch fasst wie direkt in der Natur.

Leseecke

Der Wohnbereich ist auch gleichzeitig das Schlafzimmer. Der Umbau dauert keine 5 Minuten. Tischplatte tieferlegen, Kissen umordnen, fertig.

Platz zum Essen
Platz zum Schlafen

Als Soundstation habe ich ein Vintage-Kofferradio ITT Touring zentral positioniert und einen kleinen externen Bluetoothempfänger an den Line-in Eingang angeschlossen. So kann ich auch die Musik vom Smartphone mit einem satten Klang geniessen.

Musikzimmer

Apropos geniessen. Zum Kaffeeaufbrühen befindet sich in der Küche ein stationär montierter Handfilter. So kann ich mir frisch gemahlenen Kaffee aufbrühen ohne immer mit den Einzelteilen rumhantieren zu müssen und es hat den Vorteil, dass man den Kaffeesatz gleich mit dem Filter in einem Rutsch entsorgen kann.

Die Küchenzeile enthält auch den Kühlschrank der mit Gas oder Strom betrieben wird.

Gegenüber der Küchenzeile liegt das abgetrennte Bad mit Toilette und Waschbecken. Und es gibt auch einen Boiler der bei Bedarf gasbetrieben für warmes Wasser sorgt.

Küche
Brühstation

Die Stromversorgung aller Geräte ist auf die Versorgung mit 12V KFZ-Stecker oder über USB Anschlüsse ausgelegt. Den Strom stellt eine eigene Bordbatterie zu Verfügung. Diese wiederum wird kontinuierlich durch eine 70 W Solaranlage aufgeladen. Bisher hat dieses Set-up gereicht um Smartphone, Laptop, Powerbanks, Kameraakkus, Innenbeleuchtung etc. im normalen Gebrauch zu nutzen und zu laden ohne das die Boardbatterie leergefahren ist.

Zur Ausrüstung gehören auch viele Helferlein für die sorgenlose Fahrt.

Kabel zur Landstromversorgung

Für die externe Stromversorgung habe ich zwei Stück 10m / 2,5 qmm Kabel mit dicker Isolation in der auffälligen Farbe gelb dabei. Somit sieht man die Kabel auch im tiefen Gras oder auf dunklen Untergrund und verhindert das eine oder andere Stolpern. Durch die Zweiteilung kann ich die Länge den Gegebenheiten gut anpassen und muss nicht immer mit den 20 m hantieren und einen dicken Kabelbatzen verstauen. Die Kabel haben die Standard Schuko-Anschlüsse. Die kurzen Adapter haben die blauen EEC Verbinder wie auf Campingplätzen üblich. Somit bin ich auf alle Kombinationen vorbereitet. Das gelbe „Ei“ schützt die Kupplung für Wasser.

externe Wasserversorgung

Auch beim Wasserschlauch habe ich mich für die stabile Variante entschieden um ein abknicken des Schlauches und behindern des Wasserlaufs zu verhindern. Ich habe 10 m Gardena HighFlex 15mm Schlauch genommen und einen 3/4 Zoll Anschluss montiert. Um auch hier auf Eventualitäten vorbereitet zu sein habe ich noch Adapter für 3/4 Zoll auf 1 Zoll Wasserhahn, 3/4 Zoll auf 1/2 Zoll Wasserhahn und 3/4 Zoll auf Gardenastutzen mit dabei und auch alle möglichen Varianten mal gebraucht.

Gasversorgung

Auf dem Bild sieht man gleich drei Anschlüsse für Gasflaschen zusammen in Verwendung. Zunächst der deutsche Anschluss am Gasregler. Dann den Messingadapter (Euroflaschenset Nr.4) zum Anschluss an französische Flaschen und schliesslich den Clip-on Adapter für die spanischen und portugiesischen Repsol Flaschen. Wenn man sich diesen Clip-on Adapter nicht schon in Deutschland besorgt hat, kann man ihn in Spanien im Werkzeugladen kaufen. Supermärkte führen diese nicht. Den Füllstand der Flasche habe ich mehr schlecht als recht mit einem Dometic Gaschecker Stift ermittelt. Das ist gerade bei alten Flaschen mit einer unebenen Oberfläche sehr schwierig. Ich habe mir jetzt eine Kofferwaage gekauft und wiege die Flasche und ziehe dann das Leergewicht der Flasche (ist auf den Flaschen eingeprägt bzw. im Internet bei den Flaschenfirmen auffindbar) von dem gewogenen Gewicht ab. Das Ergebnis ist dann die verbleibende Gasmenge. Dafür muss ich die Flasche zwar ausbauen, aber im Zweifelsfall ist das die genauere Methode.

Anfahrhilfe

Hat man sich im Schlamm oder losen Sand festgefahren, kann die Anfahrhilfe mit Grip und ein klassischer Klappspaten eine grosse Hilfe sein.

Mülleimer

Als stabiler und vor allem fest verschliessbarer Mülleimer habe ich eine Munitionskiste zweckentfremdet. Durch die rechteckige Form lässt sie sich hervorragend verstauen und ist während der Fahrt im Bad durch Gepäckspanner gegen umkippen gesichert.

Reiseapotheke

Nach einigen Recherchen im Internet habe ich eine Reiseapotheke auf Grundlage der Empfehlungen des auswärtigen Amtes zusammengestellt mit dem Schwerpunkt Behandlung von Durchfall, Übelkeit-/Erbrechen, Erkältung, Husten, Halsschmerzen, kleinen Wunden und Schmerzstiller. Die gewählten Medikamente kann man auf dem Foto erkennen. Zum Glück musste ich bis auf Pflaster und Desinfektion noch nichts benutzen. Aber hier gilt, haben ist besser als brauchen.

Viele Grüsse, Thomas