Versteckt im Nebel (Spaniens Nordwesten)

(2861 – 3797 km)

Die Route führt weiter entlang der Küste Spaniens. Rechts das blaue Meer und links das grüne Gebirge. Kaum Verkehr.

Ich mache ein paar Tage Zwischenstopp in San Vicente de la Barquera. Der Zeltplatz liegt direkt am Playa de Meron, einem sehr schönen Surfspot. Leider laufen nur sehr kleine Wellen und es beginnt mal wieder zu nieseln. Nach einer kleinen Surfsession richte ich mich für die nächsten Tage auf dem Campingplatz ein. Da es noch vor der Saison ist, kann ich mir den Stellplatz aussuchen und stehe direkt am Wasser mit Blick auf die Bergkette der Picos de Europa. Manchmal verschwindet der Nebel und man kann die Bergkette sogar sehen.

San Vincente, die Picos von den Wolken verdeckt

Nach vier Tagen mach ich mich dann auf den Weg in Richtung des Gebirges nach Fuente De. Wenn keine Wellen laufen gehe ich eben wandern. Die Fahrt geht kilometerweit durch eine engen Schlucht, dann einige Berge hinauf und endet an einer Seilbahnstation. Und die Gondel bringt mich dann in vier Minuten um weitere 753 Meter auf eine Höhe von 1823 Meter.

Seilbahn zu den Picos hinauf

Hier oben mache ich mich auf eine kleine Wanderung entlang den Gipfeln und über Schneefelder. Es herrscht eine unglaubliche Ruhe und man hat einen gigantischer Panoramablick. Langsam ziehen sich die Wolken zu und es wird Zeit wieder hinab zu fahren. Als ich unten am Parkplatz ankomme verschwinden die Bergspitzen wieder im Nebel und ich fahre zurück in Richtung Meer und schlage mein Lager direkt auf einem Parkplatz am Strand auf. Innerhalb eines Tages ins Hochgebirge und zurück zum Meerblick.

Picos de Europa Panorama

Ich fahre weiter die Nordküste entlang und lande in Asturien, am Playa de Frejulfe. Auch hier kann ich auf einem grossen Parkplatz direkt in Strandnähe für ein paar Tage stehen bleiben. Die Wellen sind etwas gnädig und ich kann in der Bucht surfen und danach in der Strandbar mit Meerblick den Sonnenuntergang geniessen.

Frejulfe Sonnenuntergang

Nach drei Tagen sind die Wellen wieder vorbei und die Vorhersage für die Westküste sieht vielversprechender aus. Also mache ich mich auf nach Galizien. Zunächst bunkere ich noch in Navia neue Lebensmittel und fahre dann auf einer Route die noch zwei der wenigen Touristenattraktionen ansteuert.

Zunächst kämpft sich meine Auto die Strasse auf den Klippen zum Cabo Estaca de Bares hoch. Dieses Kap ist der nördlichste Punkt Spaniens. Ich werde erstmal mit einem zünftigen Regenschauer empfangen. Der Blick ist erstmal getrübt und ich kann in der Ferne schon die nächste Front anrücken sehen.

Cabo de Bares, der nördlichste Punkt von Spanien

Nach dem kurzen Besuch der Felsenspitze fahre ich weiter zum Cabo Ortegal. Dieser Punkt liegt auf einer der höchsten Klippen Europas und markiert auch die Stelle an der sich der Atlantik und die Biskaya treffen. Ich bin ganz alleine an dem kleinen Leuchtturm. Das Licht wird immer gedämpfter und auf einmal kraucht von der See her ein dichter Nebel die Klippen hoch und hüllt mich langsam ein. Ich mache mich wieder auf den Weg, bevor gar keine Sicht mehr herrscht.

Der Nebel zieht auf am Cabo Ortegal

Ich lasse auf Grund des immer dichter werdenden Nebel die Fahrt entlang der Küste sein, und fahre auf direktem Weg an die Nordwestküste von Galizien. Im Nebel sind mittlerweile nur noch 50 – 25 m Sicht. Es hat begonnen zu nieseln und die Strassen führen durch einen Wald, der nur gelegentlich durch menschenleere und teilweise verlassene Ortschaften unterbrochen wird. Ich komme gegen Abend in Valdovino an und richte mich auf dem Campingplatz in der Nähe des Strandes ein. Zum Glück wird ab dem nächsten Tag das Wetter besser. So viel schon vorweggenommen, von nun an ist es auf meiner Reise Sommer.

Valdovino Strand

Nach vier Tagen und einigen Surfsessions fahre ich dann in Richtung Süden. Ich mach einen Zwischenhalt am Cabo Fisterra. Hier ist der westlichste Punkt Spaniens und das Ende des Jakobsweges.

Camino de Santiago, Kilometer Null

Und von hier aus dann weiter nach Santiago de Compostela dem Ziel der Pilger auf dem Jakobsweg. Schon während der ganzen Fahrt sind mir immer wieder Wanderer begegnet, die den Jakobsweg entlang gepilgert sind. Ich besichtige die Altstadt von Santiago und das grosse Pilgerziel, die Kathedrale. Auf dem Platz vor der Kathedrale kommen immer mehr Pilgergruppen an und feiern ihre Ankunft und das Ende ihrer Pilgerreise.

Kathedrale von Santiago de Compostela

Aber meine Reise ist hier noch nicht zu Ende. Ich mache noch einen kurzen Zwischenhalt in A Lanzada mit einem langen, karibikähnlichen Sandstrand und erreiche dann den Norden von Portugal.

Viele Grüsse, Thomas