Wie in alten Zeiten (Portugals Norden)

(3798 – 4362 km)

Die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt und es warten nicht nur Strände auf mich. Ein Nationalpark testet mit seinen Bergen meinen Campervan

Ich mache gleich am ersten Surfspot hinter der Grenze halt und nutze Vor- und Nachmittag zum Surfen.Die Sonne scheint und am Strandcafe geniesse ich Cafe und die legendären portugiesischen Törtchen Pastel de Nata. Leider sagt die Vorhersage für die weitere Woche keine weiteren Wellen voraus. Ich fahre in Richtung Osten, ins Landesinnere. Mein Ziel ist der Nationalpark Peneda-Geres an der Grenze zu Spanien und in den Bergen gelegen. Auf dem Weg mache ich noch einen kurzen Halt in Ponte de Lima. Eine kleine, nette Stadt am Fluss Lima mit der Hauptattraktion einer alten Römerbrücke über den Fluss.

Ponte de Lima

Am Abend komme ich dann im nördlichen Teil des Nationalparks an und quartiere mich auf dem Campingplatz „Lima Escape“ ein. Perfekt, ein sehr gutes Restaurant sorgt für die Versorgung und man erreicht von hier aus alle Hauptsehenswürdigkeiten dieses Teil des Parks. Ich quäle mein Auto über die steilen und engen Serpentinen und besuche zunächst Lindoso, ein ehemaliger Grenzposten zu Spanien. Neben dem alten Kastell gibt es hier eine grosse Ansammlung der typischen Kornspeicher, der Espigueiros. Die an Hochgräber erinnernden Speicher sind um den gemeinschaftlichen Dreschplatz angeordnet worden.

Espigueiros de Lindoso

Ich fahre wieder die Serpentinen hinunter ins Tal, über den grossen Staudamm Alto Lindoso und auf der anderen Seite schlängele ich mich wieder den Berg hoch nach Soajo. Ein weiteres ursprüngliches Bergdorf, in dem auch die zweite grosse Espigueiros-Anlage der Region steht.

Ich bleibe noch ein paar Tage auf dem Campingplatz und fahre dann weiter in den südlichen Teil des Parks. Hier ist es grüner und es sind auch einige Wasserfälle in den Wäldern zu finden. Ich nutze den Campingplatz Parque Cerdeira in Campo de Geres als Ausgangspunkt für eine Wanderung entlang einer alten römischen Militärstrasse. Es geht hinab zum Ufer eines Stausees und wieder hinauf und über den Berg zum Zeltplatz zurück.

Wandern auf dem Campo de Geres

Um nun auch endlich zu einem Wasserfall zu kommen, fahre ich noch etwas weiter südlich und eine weitere abenteuerliche Strasse hinauf nach Ermida. Auf dem kleinen Campingplatz buche ich mich für eine Nacht ein und wandere durch das sehr ursprüngliche Bergdorf und den angrenzenden Wald zum Cascata da Rajada.

Cascata da Rajada

Nach einer Woche in den Bergen zieht es mich wieder zum Meer. Ich fahre über Braga und besichtige dort die Kirchenanlage Bom Jesus do Monte. Die Kirche erreicht man über eine Treppe, deren Absätze jeweils den sieben Sinnen gewidmet sind. An den Seiten befinden sich Pavillons, in denen wie in einem Wachsfigurenkabinett Szenen aus dem Leben von Jesus dargestellt sind. Man kann aber auch einfach mit der Seilbahn den Berg hinauf, und die Treppen dann zum Abstieg nutzen.

Bom Jesus de Monte

Wieder am Meer angekommen lande ich in Vila Cha, nördlich von Porto. Von hier aus fahre ich mit der Metro nach Porto und besichtige die Stadt. Ich bleibe am nördlichen Ufer des Douro und schlendere durch die Altstadt, zum Douroufer, an der Brücke Ponte Luis I vorbei, mit dem Aufzug zur Kathedrale Se do Porto und zurück zur Metro Station Trinidade.

Porto

Ein Tag Grossstadtgewimmel reicht mir aber dann auch schon wieder und es zieht mich weiter in Richtung Portugals Mitte und entlang der grünen Küste.

Viele Grüsse, Thomas